Stallpflicht Hühner

Stallpflicht für Hühner – was das jetzt für dich bedeutet

Immer wieder, besonders in den Herbst- und Wintermonaten, wird sie angeordnet: die Stallpflicht. Sobald in der Umgebung Fälle von Vogelgrippe (Geflügelpest) auftreten, müssen auch Hobbyhalter reagieren. Doch was genau heißt das eigentlich? Wie streng sind die Regeln? Und wie kannst du deine Hühner artgerecht halten, wenn sie nicht raus dürfen?

Hier findest du alle wichtigen Infos – klar erklärt, ohne Fachchinesisch.

Warum es überhaupt eine Stallpflicht gibt

Die Stallpflicht ist eine Schutzmaßnahme, um die Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern. Wenn sich Wildvögel mit dem Virus infizieren, besteht immer das Risiko, dass sie Hausgeflügel anstecken – vor allem, wenn Hühner draußen picken und trinken, wo Wildvögel hinkommen.

Darum ordnen die Behörden in betroffenen Regionen an, dass Geflügel (auch Hühner im Hobbybereich) vorübergehend im Stall oder in einem geschützten Bereich bleiben muss. Das Ziel: kein Kontakt zwischen Haus- und Wildvögeln.

Klingt streng, ist aber ein sinnvoller Schritt, um größere Ausbrüche zu verhindern.

Wann gilt die Stallpflicht?

Eine Stallpflicht wird vom Landkreis oder der Stadt angeordnet, sobald in der Umgebung ein Vogelgrippefall festgestellt wird oder ein erhöhtes Risiko besteht. Sie gilt dann für alle Haltungen – egal, ob man 5 oder 500 Hühner hat.

Oft betrifft es:

  • Gebiete mit Wildvogelvorkommen (Seen, Flüsse, Feuchtgebiete)
  • Regionen, in denen Fälle bei Wildvögeln oder Geflügelbetrieben gemeldet wurden
  • Nachbargebiete solcher Zonen

Ob in deinem Landkreis Stallpflicht gilt, erfährst du beim Veterinäramt oder auf der Website deiner Kreisverwaltung. Meist wird sie dort offiziell bekannt gemacht.

Was die Stallpflicht konkret bedeutet

Wenn Stallpflicht herrscht, dürfen deine Hühner nicht mehr frei im Garten oder auf der Wiese laufen. Sie müssen so untergebracht werden, dass kein Kontakt zu Wildvögeln oder deren Ausscheidungen möglich ist.

Das heißt:

  • Die Tiere müssen in einem geschlossenen Stall bleiben
  • Alternativ darf der Auslauf genutzt werden, wenn er komplett überdacht und an den Seiten gegen Wildvögel gesichert ist (zum Beispiel mit engmaschigem Netz oder Gitter)
  • Futter und Wasser dürfen nur im geschützten Bereich angeboten werden

Manche Landkreise erlauben Ausnahmen, wenn du nachweisen kannst, dass deine Hühner auch draußen keinen Kontakt zu Wildvögeln haben – das solltest du aber immer vorher mit der Behörde abklären.

So gestaltest du den Stallalltag abwechslungsreich

Für viele Hühner ist der plötzliche Stallaufenthalt eine Umstellung. Gerade Tiere, die viel Auslauf gewohnt sind, langweilen sich schnell oder werden unruhig. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du für Abwechslung sorgen:

  • Hängendes Gemüse: Ganze Kohlköpfe, Maiskolben oder Salatblätter aufhängen – das beschäftigt und beschäftigt!
  • Einstreu auflockern: Mische etwas Heu, Stroh oder Laub unter, damit sie scharren können.
  • Sandbad anbieten: Eine flache Wanne mit Sand und etwas Asche sorgt für Wohlbefinden und hilft gegen Parasiten.
  • Zweige und Äste: Etwas Struktur im Stall animiert zum Klettern und Beobachten.
  • Licht und frische Luft: Auch wenn die Hühner drinnen sind, sollte der Stall hell und gut belüftet bleiben – ohne Zugluft.

Kleine Veränderungen halten die Stimmung im Stall gut – und du kannst beobachten, wie schnell sich die Tiere anpassen.

Sauberkeit ist jetzt besonders wichtig

Während der Stallpflicht ist Hygiene entscheidend, um die Einschleppung von Erregern zu verhindern.
Achte darauf:

  • Betrete den Stall nur mit Stallkleidung und Stiefeln, die du nicht außerhalb trägst.
  • Wasche dir nach dem Versorgen der Tiere gründlich die Hände.
  • Halte Futter- und Wasserstellen sauber, wechsel das Wasser regelmäßig.
  • Entferne Kot täglich und sorge für trockene Einstreu.
  • Reinige Werkzeuge, Eimer und Geräte regelmäßig.

Wenn du Mist entsorgst, bring ihn nicht dorthin, wo Wildvögel hinkommen könnten.

Was passiert, wenn man sich nicht an die Stallpflicht hält?

Die Stallpflicht ist keine Empfehlung, sondern eine behördliche Anordnung – sie gilt also verbindlich.
Wer dagegen verstößt, riskiert Bußgelder, aber noch wichtiger: Er gefährdet nicht nur den eigenen Bestand, sondern auch andere Geflügelhalter in der Umgebung.

Ein einziger infizierter Wildvogelkot im Auslauf kann ausreichen, um Hühner zu infizieren. Deshalb gilt: Lieber ein paar Wochen drinnen bleiben, als monatelang mit den Folgen einer Infektion zu kämpfen.

Häufige Fragen zur Stallpflicht

Wie lange dauert die Stallpflicht?
Das hängt von der Lage ab. Meist wird sie für mehrere Wochen angeordnet und endet, wenn das Risiko laut Behörden gesunken ist. Es kann aber auch länger dauern.

Muss ich meine Tiere anmelden oder etwas tun?
Wenn du deine Hühner beim Veterinäramt gemeldet hast (was Pflicht ist), brauchst du in der Regel nichts weiter zu tun – außer dich an die Aufstallung zu halten. Bei Unsicherheiten hilft das Amt oder der Tierarzt.

Dürfen die Hühner im abgedeckten Auslauf bleiben?
Ja, wenn der Auslauf nach oben und zu den Seiten so gesichert ist, dass keine Wildvögel hineinkommen können. Netze oder Volierendraht mit kleiner Maschenweite eignen sich gut.

Was mache ich, wenn meine Hühner sich im Stall gegenseitig picken?
Das kann bei Langeweile vorkommen. Beschäftigungsmaterial, Futterverstecke oder mehr Platz helfen. Manchmal muss man Gruppen auch etwas umstrukturieren.

Stallpflicht ist kein Drama

Auch wenn die Stallpflicht für Halter und Hühner ungewohnt ist – sie schützt deinen Bestand und hilft, größere Ausbrüche zu verhindern. Mit etwas Kreativität und guter Stallhygiene kommen deine Tiere auch mit einer Aufstallung gut zurecht.

Wichtig ist jetzt:

  • Hühner sicher unterbringen
  • Futter und Wasser nur im geschützten Bereich anbieten
  • Hygiene ernst nehmen
  • Beschäftigung anbieten, um Langeweile zu vermeiden

So bleibst du auf der sicheren Seite – und deine Hühner gesund und zufrieden, bis sie bald wieder in den Garten dürfen.

Hauke

Hühner im Garten seit Sommer 2023. Infos, Tipps und Co.

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