Vogelgrippe Niedersachsen

Vogelgrippe in Niedersachsen – das solltest du jetzt wissen

Die Vogelgrippe ist wieder auf dem Vormarsch – besonders in Niedersachsen, aber auch in anderen Teilen Deutschlands. Mehrere Landkreise melden aktuelle Fälle bei Wildvögeln und Geflügelbetrieben. Für dich als Hühnerhalter heißt das: aufmerksam bleiben, gut informieren und den eigenen Bestand so gut wie möglich schützen.
Hier erfährst du, was gerade passiert, wie du die Krankheit erkennst und was du tun kannst, um deine Hühner sicher durch die Saison zu bringen.

Was genau ist die Vogelgrippe?

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine Viruskrankheit, die vor allem Wildvögel und Hausgeflügel betrifft. Besonders gefährlich sind bestimmte Virusvarianten, die sehr schnell ganze Bestände anstecken können. Die Übertragung erfolgt meist über Kot, Federn oder Futterstellen, die mit Wildvögeln in Berührung gekommen sind.
Wasservögel wie Enten oder Gänse tragen das Virus oft in sich, ohne selbst krank zu werden – aber sie können es leicht auf andere Vögel übertragen. Genau das passiert zurzeit wieder, vor allem während des Vogelzugs.

Für uns Hobbyhalter ist das Problem: Selbst wenn man nur ein paar Hühner im Garten hat, kann sich das Virus über Wildvogelkot, verunreinigtes Futter oder sogar über Schuhe und Kleidung einschleppen.

Woran erkennst du, ob etwas nicht stimmt?

Die Symptome sind nicht immer gleich. Manche Tiere werden nur etwas ruhiger, andere zeigen deutliche Krankheitszeichen. Typische Anzeichen für Vogelgrippe sind:

  • plötzlicher Rückgang der Legeleistung
  • Mattigkeit, Appetitlosigkeit
  • Atemprobleme oder auffällige Atemgeräusche
  • bläuliche Verfärbungen von Kamm oder Kehllappen
  • wässriger, grünlicher Durchfall
  • Bewegungsstörungen oder Schiefhalten des Kopfes
  • mehrere tote Tiere in kurzer Zeit

Wenn du solche Symptome bemerkst oder deine Hühner ungewöhnlich still sind, melde dich sofort beim Veterinäramt oder Tierarzt. Sie können abklären, ob es sich um Vogelgrippe oder etwas anderes handelt. Früh reagieren ist immer besser, als zu spät.

Was gilt jetzt für dich als Hühnerhalter?

In Landkreisen mit bestätigten Fällen kann die Behörde eine Aufstallungspflicht verhängen. Das bedeutet, dass deine Hühner nicht mehr frei draußen laufen dürfen, sondern im Stall oder in einem komplett überdachten, abgedeckten Auslauf bleiben müssen.
So wird verhindert, dass sie mit Wildvögeln in Kontakt kommen. Auch Ausstellungen oder Geflügelmärkte können in dieser Zeit verboten sein.

Aber auch wenn dein Landkreis (noch) keine Stallpflicht angeordnet hat, solltest du vorsichtig sein. Das Virus kann sich schnell verbreiten – und kleine Haltungen sind genauso gefährdet wie große.

So schützt du deine Hühner

Mit ein paar einfachen, aber konsequenten Maßnahmen kannst du das Risiko einer Ansteckung stark verringern:

1. Kontakt zu Wildvögeln vermeiden

  • Füttere und tränke deine Hühner nur im Stall oder unter einem überdachten Bereich.
  • Vermeide offene Wasserstellen wie Regentonnen oder Teiche, zu denen Wildvögel Zugang haben.
  • Wenn möglich, decke den Auslauf mit einem Netz oder Gitter ab.

2. Achte auf Sauberkeit

  • Benutze für den Stall eigene Schuhe und Kleidung. Am besten lässt du sie gleich draußen vor der Tür stehen.
  • Wasche dir nach dem Versorgen der Tiere gründlich die Hände.
  • Halte Futterstellen, Tränken und Einstreu sauber und wechsle sie regelmäßig.
  • Wenn du Mist entfernst, vermeide Staubentwicklung – und bring ihn nicht dorthin, wo Wildvögel hinkommen.

3. Keine fremden Tiere oder Materialien

  • Nimm keine Hühner von anderen Haltern auf, solange Vogelgrippe-Fälle auftreten.
  • Verwende keine gebrauchten Geräte oder Kisten von anderen, ohne sie vorher gründlich zu reinigen.
  • Besuche auch keine anderen Hühnerställe – das Virus kann leicht über Schuhe oder Kleidung weitergetragen werden.

4. Beobachte deinen Bestand

  • Schau täglich nach, ob deine Hühner fit wirken, normal fressen und legen.
  • Notiere dir Auffälligkeiten – das hilft, wenn du etwas melden musst.
  • Lieber einmal zu viel beim Amt anrufen als zu spät.

Was tun im Verdachtsfall?

Wenn du vermutest, dass deine Tiere krank sind, handle sofort – aber ruhig.

  1. Melde dich beim Veterinäramt und schildere, was du beobachtet hast.
  2. Betrete den Stall nur selbst, mit sauberen Schuhen und Kleidung.
  3. Lass keine Besucher zu deinen Tieren.
  4. Bringe keine Eier, Tiere oder Einstreu nach draußen, bis du Bescheid bekommst.
  5. Warte die Anweisungen der Behörde ab – sie kümmert sich um Proben und alles Weitere.

Bitte versuche nicht, Tiere selbst zu behandeln oder zu entsorgen. Das ist nicht erlaubt und kann die Krankheit unbemerkt weiterverbreiten.

Häufige Fragen

Muss ich meine Hühner wirklich einsperren?
Wenn dein Landkreis eine Stallpflicht anordnet, ja – das ist verpflichtend. Aber selbst ohne offizielle Pflicht ist es in Zeiten vieler Ausbrüche besser, die Tiere zumindest überdacht und geschützt zu halten.

Kann die Vogelgrippe auf Menschen übergehen?
Das Risiko ist sehr gering. Trotzdem solltest du beim Umgang mit toten Vögeln oder kranken Tieren immer Handschuhe tragen und dir gründlich die Hände waschen.

Gibt es eine Impfung?
Nein, aktuell nicht für Hobbyhühner. Die wichtigste Vorsorge ist eine gute Stallhygiene und kein Kontakt zu Wildvögeln.

Was mache ich, wenn ich einen toten Wildvogel finde?
Nicht anfassen! Melde den Fund einfach beim örtlichen Veterinäramt oder bei der Gemeinde. Die kümmern sich darum.

Vorsicht ja, Panik nein

Die Vogelgrippe ist ernst, aber kein Grund zur Panik. Wer aufmerksam bleibt und einfache Hygieneregeln beachtet, kann seine Tiere gut schützen.
Das Wichtigste ist jetzt:

  • keine Kontakte zu Wildvögeln
  • saubere, geschützte Futter- und Wasserstellen
  • Stall- oder Auslaufzugang sichern
  • Auffälligkeiten sofort melden

Hauke

Hühner im Garten seit Sommer 2023. Infos, Tipps und Co.

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