Hühner in der Stadt.

Hühnerflut in Torrevieja: Vom Kuriosum zum kommunalen Problem

Was vor gut zehn Jahren als kuriose Begebenheit begann, hat sich für die spanische Küstenstadt Torrevieja zu einer ernsthaften Herausforderung entwickelt. Über 700 Hühner durchstreifen heute Straßen, Parks und Gärten der Stadt – und ein erster Versuch, die Lage unter Kontrolle zu bringen, ist ins Stocken geraten. Das berichtet unter anderem nachrichten.es.

Von wenigen Tieren zur städtischen Plage

Die Geschichte reicht zurück ins Jahr 2014. Damals setzte eine unbekannte Person rund 40 Hühner im beliebten Parque de las Naciones aus. Anstatt die Tiere einzufangen, wurden sie von Anwohnern gefüttert und versorgt. Die gut gemeinte Fürsorge hatte jedoch Folgen: Die Hühner vermehrten sich ungebremst. Ein Jahrzehnt später ist die Zahl auf mehr als 700 angewachsen. Längst halten sich die Tiere nicht mehr nur im Park auf, sondern prägen das Straßenbild der gesamten Stadt. Sie überqueren belebte Straßen, besetzen Bänke und sind für viele inzwischen ein vertrauter, wenn auch ungewöhnlicher Anblick.

Ein Vertrag scheitert an der Frage: Wohin mit den Tieren?

Um die Situation in den Griff zu bekommen, vergab die Stadtverwaltung Anfang des Jahres einen Dienstleistungsvertrag im Wert von knapp 26.300 Euro. Ziel war es, die Population einzufangen und ihre weitere Vermehrung zu verhindern. Vorgesehen war, die eingefangenen Hühner an Gnadenhöfe oder pädagogische Einrichtungen wie Schulbauernhöfe zu übergeben. Doch hier stieß das Konzept an seine Grenzen: Keine Einrichtung konnte eine solch große Anzahl an Tieren aufnehmen. Das beauftragte Unternehmen kündigte den Vertrag, bevor das Vorhaben richtig starten konnte.

Zwischen Sympathie und Sicherheitsrisiko

Die Haltung der Stadtbewohner zu den frei lebenden Hühnern ist gespalten. Während die einen die Tiere als liebenswertes Wahrzeichen betrachten und sich über ihre Präsenz freuen, sehen andere in ihnen ein Risiko. Immer wieder überqueren Hühner stark befahrene Straßen oder tauchen sogar auf Autobahnen auf. Neben der Gefahr für die Tiere selbst entstehen dadurch auch potenzielle Gefahren für den Straßenverkeh

Wie geht es weiter?

Die Stadtverwaltung verspricht, bald eine Lösung zu finden. Ziel ist es, die Tiere zu schützen und gleichzeitig die Sicherheit im öffentlichen Raum zu gewährleisten. Andere Unternehmen, die sich ebenfalls auf die Ausschreibung beworben hatten, sollen nun kontaktiert werden. Bis eine Einigung erzielt ist, bleibt Torrevieja jedoch ein Ort, an dem das Bild von frei umherlaufenden Hühnern zwischen Alltagsidylle und Problemfall schwankt.

Hauke

Hühner im Garten seit Sommer 2023. Infos, Tipps und Co.

Alle Beiträge ansehen von Hauke →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert